Hatte es in den vergangenen Wochen etwas an den Leistungen von Kawasaki-Pilot Romain Febvre zu beklagen gegeben, dann waren es wohl die Starts in das erste der beiden Hauptrennen. Mehrmals war der Franzose in den letzten Events nicht bestens aus dem Gate losgekommen, musste sich daraufhin mühsam zurück an die Spitze kämpfen. Sich dessen bewusst, wurde vor dem elften Saisonevent in Lettland explizit an diesem nicht unwichtigen Detail im Kampf um die Weltmeisterschaft gearbeitet - und das mit Erfolg.

Nach Platz drei im Qualifying startete Fevbre überragend und fand sich nach den ersten Kurven auf Platz zwei wieder. Eigentlich eine herausragende Position für das restliche Rennen, doch das Glück spielte anschließend nicht mit. Endlich einen guten Start erwischt, berührte Febvre zur Mitte der ersten Runde das Hinterrad des Führenden, nachdem dieser in einer Kurve aus dem Tritt gekommen war und verlor dadurch selbst massiv an Momentum. Der KRT-Pilot fiel auf Platz vier zurück und steckte rundenlang hinter dem Drittplatzierten fest, der das Tempo des Führungsduos nicht mitgehen konnte. Da es nur eine Rennlinie gab, waren Überholmanöver unmöglich.

Im elften Umlauf fiel Febvre dann sogar auf Platz sieben zurück, nachdem er einen Überholversuch abseits der Ideallinie gewagt hatte und dabei ein Anlieger unter ihm wegbrach. Zwei Runden später konnte sich der Franzose zumindest Platz sechs mit einem sensationellen Überholmanöver auf der Außenbahn zurückholen, zu mehr reichte es dann aber nicht mehr, weil sämtliche Überholversuche gegen den Fünften scheiterten.

Ein Rückschlag im WM-Kampf, holte Rivale Lucas Coenen doch Platz zwei. Febvre ließ sich davon jedoch nicht aus der Ruhe bringen und zeigte im zweiten Hauptrennen die erhoffte Reaktion. Ein erneut guter Start ließ ihn Platz drei innehalten. Diesmal direkt hinter dem Führungsduo, übte Febvre in weiterer Folge massiven Druck aus, ließ keine Gelegenheit für einen Überholversuch aus. Doch es sollte einfach nicht sein, die schmale Ideallinie ermöglichte keinen Positionsgewinn mehr. Platz drei im zweiten Hauptrennen reichte aber dennoch, um das zehnte Podium im elften Saisonevent zu fixieren.

In der Weltmeisterschaft führt Febvre ebenfalls noch komfortabel mit 26 Punkten Vorsprung auf Coenen und beendete ein herausforderndes Wochenende in Lettland somit auf bestmögliche Art und Weise. "Es war ein hartes Wochenende, aber so ist es nun mal", wusste der Franzose den MXGP von Kegums korrekt einzuordnen. "Das Rennen war ein einziger Zug und immer wenn man von der Hauptlinie abkam, wurde es zu weich. Im ersten Rennen lag ich auf Platz vier und suchte nach einem Weg vorbei auf Platz drei, als ich stürzte. Das zweite Rennen war besser und ich kämpfte mit den Jungs an der Spitze, aber ich konnte nicht vorbeikommen. Letztlich stehe ich aber wieder auf dem Podium."

Nach drei Rennwochenenden in Folge warten nun erstmal ein paar Tage zur Erholung auf Febvre und das Kawasaki Racing Team, ehe es in zwei Wochen (20. - 22. Juni) mit dem zwölften Event der Saison im britischen Matterley Basin weitergeht.