Alex Lowes und Kawasaki feiern bestes WSBK-Saisonergebnis in Most
"In der WorldSBK geht es heutzutage so eng zu, da brauchst du ein perfektes Wochenende, damit du um einen Platz in den Top-Fünf mitkämpfen kannst. Hoffentlich können wir in den nächsten Rennen etwas besser ins Wochenende starten." Alex Lowes hatte nach einem enttäuschenden Heim-Rennwochenende in Cremona vor zwei Wochen die Richtung für die nächsten Läufe der Superbike-Weltmeisterschaft 2025 vorgegeben. Und der Bimota-Pilot sollte liefern: Am vergangenen Wochenende gelang ihm im tschechischen Most das bislang beste Resultat der laufenden Saison.
Bereits im Qualifying legte er dafür den Grundstein, qualifizierte sich auf Platz vier. Aus der zweiten Reihe startend, hielt sich Lowes im ersten Hauptrennen am Samstag dann auch permanent in den Top-Fünf und behauptete sich in einem packenden Zweikampf mit seinem Bruder Sam. Das entscheidende Überholmanöver setzte der Bimota-Pilot dabei in Runde 12, ehe er eine kleine Lücke herausfahren und einen großartigen vierten Platz ins Ziel bringen konnte.
"Die Sektoren zwei und drei waren auf der bimota KB998 einfach unglaublich. Ich habe das Gefühl, dass sie jeder anderen Maschine ebenbürtig ist - wenn sie nicht sogar einige Vorteile hat. Ich war froh, dass ich die Pace heute so konstant und so stark halten konnte. Wir waren nicht wirklich in der Nähe der Podiumsplätze was die Gesamtrennzeit angeht, aber es ist besser als alles, was wir bisher erreicht haben, also müssen wir mit dem vierten Platz zufrieden sein", gab der Brite später zu Protokoll.
Auch am Sonntag mischte Lowes im Superpole-Rennen wieder um einen Platz in den Top-Fünf mit, musste sich diesmal aber einigen seiner Rivalen knapp geschlagen geben. Mit Rang sieben sammelte er dennoch weitere wichtige WM-Punkte. Hoch motiviert, im zweiten Hauptrennen zurückzuschlagen, verließ das Glück den 34-Jährigen zum Rennstart jedoch. Lowes wurde bei einer unverschuldeten Kollision in Kurve eins weit geschickt und fiel ans Ende des Feldes zurück. Eine beherzte Aufholjagd brachte ihm letztlich immerhin noch Platz 15 und einen WM-Punkt ein. In der Fahrer-WM liegt Lowes damit nun auf Platz elf, zwei Punkte hinter Bimota-Teamkollege Axel Bassani.
Das Wochenende des Italieners verlief in Most ziemlich konträr. Nach einem Sturz im Qualifying kam er zunächst nicht über Startplatz zwölf hinaus und landete dort auch im ersten Hauptrennen, nachdem ihn einige Probleme eingebremst hatten. Den Sonntag begann Bassani dann mit einem unbeabsichtigten Frühstart, der ihm eine doppelte Longlap-Penalty und Platz 18 bei Zielankunft einbrachte. Nur von P13 ins zweite Hauptrennen gehend, zeigte der Bimota-Pilot am Sonntagnachmittag dann aber groß auf und kämpfte nach einer sensationellen Anfangsphase um Platz fünf. Lediglich einen Fahrer musste er im Rennverlauf noch durchlassen und schrieb mit Platz sechs somit sein zweitbestes Resultat der laufenden Saison an.
"Im zweiten Rennen war die Pace stark, jedes Mal fuhren wir Rundenzeiten unter 1:31 Minuten. Das Gefühl für das Motorrad war wirklich gut. Ich habe versucht zu pushen, um in den Kampf um P3 einzugreifen, aber ich habe einen Fehler gemacht und eine Position verloren. Danach war das Tempo ähnlich wie bei den anderen Fahrern. Von P13 aus auf P6 ins Ziel zu kommen, finde ich wirklich gut. Wir haben ein wirklich hartes Wochenende auf eine gute Art und Weise beendet", strahlte Bassani nach Rennende völlig zu Recht.
Ähnlich zufrieden zeigte sich auch Kawasaki-Pilot Garrett Gerloff nach dem Most-Wochenende. Bereits im Qualifying beeindruckte der US-Amerikaner mit Startplatz neun, von wo er im ersten Hauptrennen Rang elf und im Superpole-Race Rang zwölf holte. Eine Veränderung des Elektronik-Setups verhalt Gerloff im zweiten Hauptrennen dann zu einer weiteren Leistungssteigerung und Platz zehn, gleichbedeutend mit seinem bislang besten Resultat in Grün. "Ich denke, das ist unser bisher bestes Wochenende, es wird langsam aber sicher immer besser. Ich verstehe das Motorrad besser, ich fühle mich immer wohler", freute er sich.
Bestätigen können Lowes, Bassani und Gerloff den Aufwärtstrend aus Most in vier Wochen. Dann gastiert die Superbike-Weltmeisterschaft zum sechsten WM-Lauf des Jahres an der Adriaküste: Vom 13. bis 15. Juni wird auf dem Misano World Circuit Marco Simoncelli gefahren.



