Gemischte Gefühle im KRT-Team nach überstandener Schlammschlacht

Beim zweiten Rennwochenende in der Motocross-Weltmeisterschaft 2025 wartete die erste richtige Härteprüfung auf das Kawasaki Racing Team. Starke Regenfälle unter der Woche machten das MXGP-Event auf der Cozar Motor Ranch in Castilla la Mancha im Zentrum Spaniens zur reinsten Schlammschlacht und einem echten Überlebenskampf.

Vor zwei Wochen beim Saisonstart in Argentinien noch siegreich, war KRT-Pilot Romain Febvre diesmal weniger mit Glück versorgt, verlor er beim Start in das erste Hauptrennen aufgrund eines übermotivierten Manövers eines Kontrahenten viel Zeit. Dieser stürzte direkt vor Febvre, wodurch der Franzose kurzzeitig anhalten musste und jegliches Momentum verlor.  Weit zurückgefallen, setzte er jedoch zu einer beeindruckenden Aufholjagd an, lag zum Ende der ersten Runde schon wieder auf Platz acht und einen weiteren Umlauf später auf P7. Dort war dann aber Schluss, weil sich die Spitzengruppe schon zu weit abgesetzt hatte.

Im zweiten Hauptrennen lief der Start besser, Febvre kämpfte sich im Verlauf von Runde zwei auf den fünften Platz nach vorne. Weil sich auf dem matschigen Untergrund aber kaum Überholmöglichkeiten auftaten, konnte er sich bis zum Rennende nicht mehr weiter verbessern. Das Positive: Auch wenn Febvre das Podium in Castilla la Mancha knapp verpasste, bleibt er Zweiter in der Gesamtwertung. " Eigentlich bin ich ziemlich zufrieden mit dem, was ich heute erreicht habe", sagt Febvre deshalb. "Es gab viel mehr zu verlieren als zu gewinnen. Der Start war heute so wichtig. Die Jungs, die vorne angefangen haben, sind auch dortgeblieben. Es war ein anderes Rennen, wenn man in der Meute war. Man wurde das ganze Rennen über mit Dreck zugeschüttet, im Ziel muss das Motorrad dreihundert Kilo gewogen haben und man hatte zehn Kilo Schlamm auf dem Helm."

Mit gemischten Gefühlen verlässt derweil Teamkollege Pauls Jonass die Cozar Motor Ranch. Der Kawasaki-Neuzugang zeigt über das gesamte Wochenende beeindruckenden Speed, brachte sich allerdings selbst mit zwei Stürzen um den verdienten Lohn in Form von Top-Resultaten. Im Qualifying bereits starker Dritter, stürzte er im ersten Hauptrennen in der vierten Runde, während er im Führungsquartett mitmischte.

Im zweiten Hauptrennen gelang ihm sogar der Holeshot, um die Führung zu übernehmen. In der zweiten Runde blieb er dann jedoch in einer tiefen Spurrille stecken und verlor in weiterer Folge viel Zeit. Auf Platz sechs zurückgefallen, kam Jonass somit direkt hinter Teamkollege Febvre ins Ziel und sicherte sich immerhin noch 20 WM-Punkte. In der Gesamtwertung liegt der KRT-Pilot auf Rang neun, nur vier Zähler hinter P5. "Ich war so glücklich über meine Starts - ich habe sogar den Holeshot im zweiten Rennen geholt - aber ich war wirklich enttäuscht über mein Fahren, besonders im ersten Rennen. Das war schrecklich", sparte er nicht mit Kritik.

Das Schöne: Bereits kommendes Wochenende bekommt Jonass die Gelegenheit, es besser zu machen. Dann ist die Motocross-WM zum Grand Prix von Europa (22. - 23.03.) im französischen Saint Jean d'Angely zu Gast. Eine besondere Motivation für Febvre, der sich vor heimischen Fans an die WM-Spitze schieben will.