Knapp zwei Monate mussten sich die Piloten des Kawasaki Racing Teams gedulden, ehe sie endlich wieder ein Rennwochenende in der Superbike-Weltmeisterschaft in Angriff nehmen konnten. Nachdem zuletzt Mitte April im legendären Assen gefahren wurde, stand nun das dreitägige Event in Misano an der italienischen Adriatico-Küste an. Eine Rennstrecke, die der Kawasaki ZX-10RR in der Vergangenheit nicht immer gelegen hatte. Doch diesmal lieferten beide KRT-Piloten eine starke Leistung ab. 
 
Wenige Tage, nachdem beide Piloten ihren Vertrag mit dem Team vorzeitig bis Ende 2025 verlängert hatten, fuhren sie im ersten Hauptrennen am Samstag noch eher unauffällige Rennen in den heißen Bedingungen, wonach bei Zielankunft die Plätze fünf und elf zu Buche standen. Über Nacht machte das KRT-Team jedoch seine Hausaufgaben und kam angriffslustig aus der Garage. Alex Lowes schoss schon in der Startphase des Superpole-Rennens in die Podiumsplätze nach vorne und hielt sich dort dank starker Rennpace auch bis zum Schluss. Der dritte Rang markierte bereits seinen vierten Podestplatz der laufenden Saison. Teamkollege Axel Bassani kämpfte sich ebenfalls mehrere Positionen nach vorne und kam als starker Sechster ins Ziel, seine bis dato beste Platzierung als Kawasaki-Pilot. 
 
Die gute Ausgangslage für das 2. Hauptrennen am Sonntagnachmittag konnten beide Piloten erneut in gute Resultate ummünzen. Lowes verteidigte seinen dritten Rang zunächst und lag wie schon einige Stunden zuvor auf Podiumskurs, musste sich im letzten Renndrittel aber noch dem amtierenden Weltmeister Alvaro Bautista geschlagen geben. Zwar gab der Brite bis zum Schluss nicht auf, kam aber auch nicht mehr in Schlagdistanz für einen Überholversuch. Der vierte Platz untermauerte gleichzeitig aber auch Rang vier in der Fahrer-WM. Bassani bestätigte seine starke Verfassung aus dem Superpole-Rennen, hielt sich bis spät ins 2. Hauptrennen in den Top Fünf und kam letztlich als Siebter ins Ziel. 
 
"Ich habe es sehr genossen, auf dem Podium zu stehen und nicht zu weit von den ersten beiden Jungs entfernt zu sein, ist mega für uns. Gerade, weil das nicht unsere stärkste Strecke ist", freute sich Lowes am Sonntagnachmittag über ein gelungenes Rennwochenende. "Im zweiten Rennen war ich den Großteil des Rennens auf Podiumskurs, aber gerade in den letzten Runden war Alvaro auf einem anderen Level unterwegs als ich und ich musste den vierten Platz daher akzeptieren. Trotzdem habe ich den Tag sehr genossen, denn meine Pace war gut." 
 
KRT-Teamkollege Bassani stimmte zu: "Gestern Abend [Samstag, Anm.] haben wir etwas verändert, wenn auch nicht viel. In diesem Rennen habe ich dann viele Dinge verstanden und darüber bin ich froh. Ich dachte, dass ich in Misano an diesem Wochenende vielleicht auf Platz neun oder zehn landen würde. Am Sonntag mit P6 und P7 ins Ziel zu kommen, sind also wirklich gute Resultate."