Kawasaki-Star Romain Febvre durfte die Saison mit einem ganz besonderen Highlight beschließen. Das traditionelle Motocross of Nations fand in diesem Jahr in seiner Heimat Frankreich statt. Zum Motocrosskurs in Ernee pilgerten über das gesamte Wochenende mehr als 100.000 Fans und sorgten somit für eine Rekordkulisse. Und die Franzosen sollten nicht enttäuscht werden, denn Romain Febvre und seine Teamkollegen Tom Vialle sowie Maxime Renaux holten den Heimsieg für die Grande Nation.
Der Team-Kapitän sorgte schon im ersten Rennen der MXGP-Klasse für den Grundstein des späteren Gesamtsieges. Es kam zum hochklassigen Duell des Vize-Weltmeisters 2023 mit dem Weltmeister. Febvre sicherte sich am Start Rang zwei und jagte dann hinter Jorge Prado(ESP) her. Im Gegensatz zur Weltmeisterschafft, in der sich der Franzose dem Spanier beugen musste, konnte der Kawasaki-Pilot vor heimischem Publikum seinen Dauerrivalen niederringen. In Runde sechs sicherte er sich erstmals die Führung, aber Prado konterte mit einem Überraschungsangriff. Unter der lautstarken Anfeuerung tausender Landsleute griff Febvre erneut an und fuhr danach auf und davon.
Danach sah der 31-Jährige zuerst einmal seinen Teamkollegen bei der Arbeit zu. Im zweiten Rennen waren Vialle und Renaux in der MX2- bzw. der Open-Klasse unterwegs. Die beiden Teamkollegen Febvres machten ihre Sache sensationell und fuhren einen Doppelsieg für Frankreich heraus. Dabei profitierten sie von einem späten Sturz von Ruben Fernandez (ESP), der zuvor auf Rang Zwei gelegen war.
Damit gingen Febvre und Renaux als klare Favoriten auf die Gesamtwertung in das abschließende dritte Rennen der MXGP- und Open-Klassen. Mannschaftskapitän Febvre zeigte schon vor dem Start seinen Teamgeist und gab seinen Startplatz in der ersten Reihe freiwillig an seinen Teamkollegen ab. Im Rennen lieferten beide dann eine souveräne Leistung und fuhren den überlegenen Gesamtsieg für Frankreich mit den Plätzen Drei für Renaux und Sieben für Febvre locker nach Hause. Zweiter der Gesamtwertung wurde die Mannschaft aus Australien, auf Rang Drei reihte sich Italien ein.
„Es ist unglaublich, wieder zu gewinnen. Es war meine vierte Teilnahme beim Nations und mein vierter Sieg. Ich war gestern im Qualifying nicht ganz zufrieden mit der Strecke, aber ich wusste, dass ich es heute umdrehen kann. Ich hatte einen guten Start - Zweiter hinter Prado - im ersten Rennen, und dann war es wie ein GP-Rennen, bei dem ich ihm hinterherfuhr. Ich wusste, dass ich etwas tun musste, und zwei Runden vor Schluss ging ich erneut an ihm vorbei“, freute sich Frebve über seine unglaubliche Erfolgsbilanz beim Traditionsevent.
Dabei vergaß er nicht den Dank an seine Landsleute: „Tom (Vialle) hat mehr getan, als wir erwarten konnten, um im zweiten Rennen Zweiter hinter Maxime (Renaux) zu werden, also mussten wir es im letzten Rennen einfach nach Hause fahren. Jeder von uns hat in seiner Klasse gewonnen und wir hatten einen großen Vorsprung auf den Zweiten. Ich freue mich sehr für die Fans, die uns den ganzen Tag über so stark unterstützt haben. Wir sind als Team gefahren ... und wir haben als Team gewonnen!" Nach diesem großartigen Erfolgserlebnis kann Febvre mit viel Rückenwind in die Motocross-Saison 2024 gehen. Dann will er erneut im Titelrennen angreifen.