Die Motocross-Weltmeisterschaft machte am vergangenen Wochenende im portugiesischen Agueda Station und Kawasaki-Werkspilot Romain Febvre mischte erneut ganz vorne mit. Schon beim Start im ersten von zwei Rennen zeigte der Franzose seine Klasse und sicherte sich Rang Zwei. Nach drei Runden hatte er sich den Verfolgern entledigt und machte Jagd auf den Führenden Jorge Prado. Zweimal näherte er sich an, doch es reichte nicht ganz für einen Angriff. Der zweite Platz war dennoch ein hervorragendes Ergebnis für den MXGP-Weltmeister von 2015.
Der Start in das zweite Rennen erwies sich als schwieriger. Febvre kam aus Kurve zwei als Fünfter, doch schnappte er sich noch während der ersten Runde den WM-Leader und ging auf Rang Vier nach vorne. Der Kawasaki-Mann wollte erneut die Jagd auf die Führenden aufnehmen, doch der drittplatzierte Jeremy Seewer erwies sich als ein harter Konkurrent. Mit einem starken Manöver kämpfte Febvre den Schweizer nieder, doch die beiden Führenden waren da bereits zu weit enteilt. Febvre brachte Rang Drei und damit den zweiten Podestplatz nach Hause.
Der 31-Jährige zog nach seinen beiden Auftritten in Portugal eine positive Bilanz: "Viele von uns hatten einen ähnlichen Speed, und ich wusste, dass ich schnell überholen musste, also war ich mit dem zweiten Platz im ersten Rennen zufrieden. Der zweite Lauf war härter. Ich hatte einen guten, sauberen Kampf mit Seewer, aber dann waren die beiden Jungs vor mir weg. Es ist gut, wieder auf dem Podium zu stehen und Punkte in der Meisterschaft zu holen. Ich freue mich darauf, am nächsten Wochenende in Spanien wieder mehr zu holen."
Dank seiner zwei Podestplätze rückte Febvre auf Rang Drei der Gesamtwertung vor. Nach 5 von 19 Wochenenden der Saison 2023 ist der Franzose mit 214 gesammelten Punkten voll dabei im Kampf um die Weltmeisterschaft. WM-Leader Jorge Prado hält bei 246 Zählern. Auch Jeffrey Herlings liegt mit 229 Punkten noch vor Febvre.
Für Febvres Teamkollegen Mitch Evans ging es nicht um die Meisterschaft, sondern darum, nach langer Verletzungspause wieder in den Rennrhythmus zu finden. Nach zwei schwierigen Starts konnte er die Rennen in Portugal auf den Rängen 18 und 21 beenden. Trotz seiner höheren Ansprüche, konnte der Australier seinem Comeback Positives abgewinnen: "Ich bin ein Rennfahrer und erwarte mehr von mir selbst, also bin ich natürlich ein wenig enttäuscht, aber zumindest bin ich wieder bei den Rennen dabei. Ich konnte viel Positives aus dem Wochenende mitnehmen. Mein Speed über eine Runde ist gut und es ist einfacher, einen schnellen Fahrer fit zu machen, als einen fitten Fahrer schneller zu machen. Ich muss mich nur wieder an die Intensität und das Renngeschehen gewöhnen."
Den nächsten Auftritt der Motocross-Weltmeisterschaft gibt es bereits am kommenden Wochenende im spanischen Intu Xanadú, nahe der Hauptstadt Madrid.