Auf einer von ihm ungeliebten Strecke hat Kawasaki-Werkspilot Romain Febvre seine Titel-Hoffnungen in der Motocross-Weltmeisterschaft eindrucksvoll aufrechterhalten. Beim MXGP der Türkei im westanatolischen Afyonkarahisar siegte der Franzose im ersten Lauf und machte mit dem dritten Platz im zweiten Rennen sein starkes Wochenende perfekt. Teamkollege Mitch Evans kämpfte sich unter Schmerzen zu Punkten.
In beiden Rennen kam Febvre als Dritter aus den ersten beiden Kurven. Während er im zweiten Rennen trotz guter Pace keine Lücke mehr fand, um an den führenden Tim Gajser (SLO) und Maxime Renaux (FRA) vorbeizugehen, zeigte der Weltmeister von 2015 im ersten Rennen eine große Show. Schon in Runde zwei ging er am zweitplatzierten Valentin Guillod (SUI) vorbei und machte dann Jagd auf den führenden Gajser. Bereits in Runde fünf hatte Febvre einen Rückstand von drei Sekunden auf den Slowenen wieder eingeholt. Der Kawaski-Pilot fackelte nicht lange und ging außen vorbei in Führung, die er bis zum Ziel nicht mehr abgab.
Für Febvre kamen die Erfolge in Afyonkarahisar überraschend, handelte es sich doch nicht gerade um eine seiner Lieblingstrecken: "In all den Jahren, in denen wir hierhergekommen sind, hatte ich nie ein wirklich gutes Gefühl für diese Strecke. Ich glaube, das ist erst das zweite Mal, dass ich auf dem Podium stand." Durch sein starkes Wochenende hat Febvre drei Stationen vor Schluss mit 774 Punkten als einziger Pilot noch Chancen den gesamtführenden Jorge Prado (ESP) abzufangen, der bei 841 Zählern hält.
Obwohl er in der Türkei bereits 25 Punkte gutmachen konnte, weiß der 31-Jährige, dass er für den Titel voll angreifen muss. Doch selbst dann wird er wohl auf etwas Schützenhilfe angewiesen sein: "Ich habe an diesem Wochenende viele Punkte in der Meisterschaft gewonnen und es ist nie vorbei bis zum Ende. Aber meine einzige Lösung ist, zu gewinnen, was ich kann, und zu hoffen, dass Jorge Fehler macht." Febvre hat aktuell einen Lauf. In sieben der letzten acht Rennwochenenden konnte er ein Rennen gewinnen. Zehn Läufe in Folge stand er nun auf dem Podest.
Der zweite Kawasaki-Werkspilot Mitch Evans zeigte großen Einsatz im ersten Lauf. Trotz Schmerzen im Handgelenk kämpfte er sich auf Rang Zwölf ins Ziel und half so auch Febvre, indem er Jorge Prado hinter sich hielt und Punkte abnahm. Im zweiten Rennen musste er seinen Schmerzen jedoch Tribut zollen. Nach gutem Start lag er direkt hinter Febvre, fiel dann im weiteren Verlauf aber immer weiter zurück und kämpfte sich letztlich außerhalb der Punkte auf Platz 17 ins Ziel. In der Gesamtwertung verbleibt er mit 235 Zählern auf Rang Zwölf.
Mit der Motocross-Weltmeisterschaft geht es am 17. September mit dem MXGP von Italien weiter. Dann gehen Romain Febvre und Mitch Evans in Maggiora in der Region Piemont auf Punktejagd.