Die Motocross-WM bestritt am Wochenende im südenglischen Matterley Basin ihr Saisonfinale. Kawasaki-Pilot Romain Febvre stand bereits vor dem MXGP von Großbritannien als Vizemeister der Saison 2023 fest. Für den Franzosen ging es also um einen guten Abschluss seiner erfolgreichen Saison. Und genau dieser sollte ihm trotz einiger Schwierigkeiten auch gelingen.

Beim Start in den ersten Lauf kam er gut weg und wollte die Führung angreifen, doch eine Berührung mit einem Konkurrenten warf Febvre auf Rang sechs zurück. Auf der Strecke in Großbritannien ist das Überholen sehr schwierig. Fünf Runden lang brauchte er, um Ruben Fernandez Garcia (ESP) den fünften Rang abzunehmen. Zu diesem Zeitpunkt waren die ersten Vier aber bereits zu weit enteilt. Obwohl der 31-Jährige in Folge die drei schnellsten Runden des Rennens drehte, blieb er auf Rang Fünf.

Auch im zweiten Rennen kam es beim Start zu einer Berührung, aber Febvre konnte sich schnell wieder auf Rang sechs einfinden. Anders als im zähen ersten Rennen, brannte der Franzose nun ein Feuerwerk ab. Schon in der ersten Runde ging er auf rang fünf nach vorne. Es folgten der Reihe nach Manöver, ehe er in Runde neun auf Rang Zwei angekommen war. Nur Tim Gajser (SLO) konnte Febvre nicht mehr einholen und so beendete er seine starke Saison 2023 mit Podestplatz Nummer 13. Am Ende stehen bei Febvre satte 854 WM-Punkte und die meisten Siege der Saison. Nur Weltmeister Jorge Prado (ESP) konnte den Kawasaki-Piloten mit 921 Zählern überbieten. Der drittplatzierte Jeremy Seewer (SUI) lag mit 759 Punkten bereits deutlich zurück.

Febvre ließ nach dem Rennen seine Saison Revue passieren und kündigte für 2024 das ganz große Ziel an: "Im ersten Quartal des Jahres waren meine Ergebnisse in Ordnung, aber ich verpasste jede Woche nur knapp das Podium. Ab Mitte der Saison war ich dann wirklich konstant mit GP-Siegen und Podiumsplätzen fast jede Woche. Ich hatte mehr GP-Siege als jeder andere, darunter fünf in Folge. Ich habe jetzt zwei Silbermedaillen mit Kawasaki, also lasst uns weiter daran arbeiten, nächstes Jahr noch einen Platz besser zu werden."

Nicht beim Saisonfinale teilnehmen konnte leider Febvres Teamkollege Mitch Evans. Der Australier laboriert weiterhin an seiner Handgelenksverletzung. Seine Saison mit dem Kawasaki-Werksteam verlief aufgrund von Verletzungen äußerst unglücklich. Dennoch bedankte er sich beim Team: "Es ist wirklich schade, das letzte Rennen der Saison und mein letztes Rennen mit dem Team zu verpassen. Ich möchte mich bei Kawasaki und dem Team für ihr Verständnis und ihre Geduld bedanken und dafür, dass sie dieses Jahr immer an mich geglaubt haben."

Auch wenn die Weltmeisterschaft mit dem Wochenende in Großbritannien beendet ist, so gibt es noch ein großes Highlight für die Motocross-Fahrer. In Romain Febvres Heimat Frankreich findet von 6. bis 8. Oktober der FIM Motocross of Nations statt. Der Kawasaki-Star wird hierbei die Mannschaft der Lokalmatadoren bei der Veranstaltung in Ernee anführen. Von 2015 bis 2017 konnte er mit dem französischen Team den prestigeträchtigen Wettbewerb bereits gewinnen. Ein vierter Triumph, noch dazu in der Heimat, wäre die Krönung seiner erfolgreichen Saison.