Die Motocross-Weltmeisterschaft machte dieses Wochenende im wunderschönen Pietramurata in der norditalienischen Region Trentino halt. Die Kawasaki-Werkspiloten Romain Febvre und Jeremy Seewer waren voll mit dabei im Kampf um die Spitzenpositionen und brachten am Ende einen Sieg, ein weiteres Podest und jede Menge Punkte für die Weltmeisterschaft mit nach Hause.
Romain Febvre war im ersten von zwei Läufen nicht zu stoppen. Am Start sicherte er sich Rang Zwei, ehe er in Runde sieben am bis dato führenden Titelverteidiger Jorge Prado vorbeiging. Die Führung ließ er sich bis ins Ziel nicht mehr nehmen und verteidigte sich souverän gegen den anstürmenden Slowenen Tim Gajser. Dabei überstand er auch einige heikle Situationen mit überrundeten Fahrern. Mit dem Sieg aus dem ersten Rennen im Gepäck, sah es auch im zweiten Rennen sehr gut aus für den Franzosen. Erneut lag er zu Beginn auf Rang Zwei. In der sechsten Runde folgte aber leider ein Sturz. Febvre rappelte sich wieder auf und fuhr weiter. Mehr als Rang Fünf war jedoch nicht mehr möglich.
"Wir haben diese Woche hart an den Starts gearbeitet, um einige gute Lösungen zu finden, und das hat sich mit dem Holeshot gestern und zwei zweiten Plätzen heute ausgezahlt", freute sich der 32-Jährige über seine hervorragenden Starts. Der Sturz im zweiten Rennen nagte aber an ihm: "Normalerweise war ich in dieser Kurve vorsichtig, weil dort ziemlich viel Wasser war, aber irgendwie verlor ich das Vorderrad. Mein Fehler. Danach habe ich versucht, Tim wieder einzuholen, aber wir waren beide gleich schnell, so dass ich mich mit dem fünften Platz begnügen musste." Dennoch war der Auftritt in Italien als Erfolg zu werten: "Natürlich bin ich enttäuscht, dass ich den GP nicht gewonnen habe, aber es gab viel Positives an diesem Wochenende und ich habe gute Punkte für die Meisterschaft gemacht."
Das gilt auch für Febvres Teamkollege Jeremy Seewer. Der Schweizer Neuzugang im Kawasaki-Team zeigte sein bisher bestes Wochenende der noch jungen Saison. Im ersten Rennen gelang ihm mit Rang Fünf bereits ein gutes Ergebnis. Das konnte der 29-Jährige aber im zweiten Lauf sogar noch toppen. Am Start sicherte er sich Rang Vier. Durch den Sturz von Teamkollege Febvre kam er dann auf Rang Drei nach vorne und fuhr den ersten Podestplatz der Saison souverän nach Hause.
"Es war ein sehr solides Wochenende. Natürlich bin ich an Podiumsplätze und Siege gewöhnt, aber das kommt noch. Ich war sehr konstant und bin in jedem Rennen einen Schritt weitergekommen, ohne irgendwelche problematischen Momente und immer in meiner Komfortzone", zeigte sich Seewer zufrieden mit seinen Fortschritten auf der Kawasaki. "Ich hatte ein Moto-Podium. All die harte Arbeit beginnt sich auszuzahlen, und ich werde im Laufe der Saison immer stärker werden", formulierte der Schweizer eine Kampfansage an die Konkurrenz.
Durch das gute Abschneiden in Südtirol sind Romain Febvre und Jeremy Seewer nach 4 von 21 Saisonstationen voll dabei in der Gesamtwertung. Febvre liegt auf Rang Drei mit 174 Zählern. Seewer reiht sich auf WM-Rang Sechs ein, mit 141 gesammelten Punkten. Die nächsten Siege und Podestplätze für Kawasaki können die beiden am 5. Mai einfahren. Dann geht der fünfte MXGP der Saison im portugiesischen Agueda über die Bühne.