Am Wochenende stand die 16. Station der MXGP-Weltmeisterschaft an. Dafür reisten die Motocross-Stars in das niederländische Arnhem. Am Samstag hielt der GP der Niederlande für die Kawasaki-Piloten einige Aufregung bereit. Romain Febvre blieb im Zeittraining nach einem schweren Sturz aber ruhig und sicherte sich den siebten Startplatz. Nur winzige Unterschiede trennten die Platzierungen auf der Rangliste. Nach dem Start des Qualifikationsrennens zeigte er, was in ihm und seiner Maschine steckte: Er übernahm den dritten Platz nach den kniffligen Links-Rechts-Kurven und setzte die schnellste Runde des Rennens. Im packenden Highspeed-Duell kämpfte er mit den beiden Führenden. Mit etwas mehr als drei verbleibenden Runden zeigte er sein fahrerisches Können und übernahm anschließend Platz Zwei, den er nicht mehr abgab. Den Sieg verpasste er um weniger als eine Sekunde. Auch sein KRT-Teamkollege Jeremy Seewer zeigte in den ersten Runden ein hohes Tempo und hielt drei Runden lang den fünften Platz, bevor ein Sturz ihn auf den zehnten Platz zurückwarf.
Nachdem er auf dem sechsten Platz gestartet war, hing Febvre etwa zehn Minuten hinter seinem Teamkollegen Seewer fest, was ihm deutlich Zeit kostete. Als er endlich vorbeikam, lag er bereits 16 Sekunden hinter dem Führenden und belegte schließlich nach einem erneuten Positionsverlust gegenüber einem Konkurrenten den fünften Platz. Das zweite Rennen verlief ähnlich, da die Führenden sich absetzen konnten und er erneut einige Zeit benötigte, um an seinem Teamkollegen vorbeizukommen. Eine Serie von konstant schnellen Runden brachte ihn in Sichtweite des Podiums, aber die Zeit reichte nicht für ein Manöver. Febvre musste sich erneut mit dem fünften Platz zufriedengeben.
“Meine Starts waren heute in Ordnung, aber nicht die besten, und zweimal war ich hinter Jeremy und es dauerte eine Weile, um an ihm vorbeizukommen. Das hat etwas Energie gekostet, und als ich schließlich an ihm vorbeikam, waren die Jungs vorne fast zwanzig Sekunden voraus" erklärte Febvre nach dem Rennen. "Obwohl mein Tempo gut war und ich den Abstand verringern konnte, hatte ich keine Chance, sie einzuholen. Zweimal Fünfter zu werden, war ein durchschnittliches Ergebnis. Es ist schwieriger, hier zu überholen als auf einigen anderen sandigen Strecken, besonders in den ersten zehn Minuten, wenn alle schnell unterwegs sind. Gestern Abend und heute hatte ich Schmerzen im Körper, besonders in den Beinen, nach meinem Sturz im Training gestern, aber ich bin froh, dass ich nicht ernsthaft verletzt bin, denn es war ein ziemlich großer Sturz. Diese Woche werde ich auf Hartboden trainieren, um mich auf den nächsten GP in der Schweiz vorzubereiten.” Der Kawasaki-Fahrer liegt jetzt nur noch drei Punkte hinter dem Sechstplatzierten in der Meisterschaftswertung, bei noch vier ausstehenden GPs.
Jeremy Seewer startete vom vierten Startplatz im ersten Rennen und hielt trotz zweier Positionsverluste in der Mitte des Rennens ein solides Tempo, er kam als Sechster ins Ziel. Ein weiterer Top-Start im zweiten Rennen ließ den Schweizer die ersten fünf Runden auf dem fünften Platz verweilen, bevor er von seinem Teamkollegen überholt wurde. "Es war ein konstanter Tag mit soliden Starts, Kämpfen um Positionen für zehn Minuten und dann meinem Tempo ohne Fehler oder Stürze. Zweimal Sechster zu werden, ist nichts Spektakuläres, aber ich habe gute Punkte für die Meisterschaft gesammelt und diese anspruchsvolle Strecke gemeistert", freute sich Jeremy Seewer. "Das gibt mir Vertrauen für meinen Heim-GP nächstes Wochenende. Die Schweizer Fans sind wirklich besonders, und ich hoffe, dass ich diese Energie nutzen kann, um etwas Besonderes für sie zu erreichen. Ich werde versuchen, vorne dabei zu sein, aber ich möchte mir keinen Druck machen. Das Podium wäre großartig, aber die ersten Drei sind im Moment unglaublich stark. Ich möchte es einfach genießen und den Fans ebenfalls etwas bieten." P6 in beiden Rennen ergab den sechsten Gesamtplatz, die Ergebnisse bringen ihn auf drei Punkte an den Viertplatzierten in der Meisterschaft heran.
Das nächste Event der MXGP findet bereits am kommenden Wochenende auf dem Frauenfeld-Gelände in der Schweiz statt.