Romain Febvre eröffnete das erste Wochenende der FIM World MXGP Motocross Weltmeisterschaft 2023 in Argentinien mit einem starken fünften Platz im Qualifying. Von dort gelang ihm ein ausgezeichneter Start in das erste Rennen, er erreichte Turn 1 als Dritter. Diese Position konnte der Franzose in der hektischen Anfangsphase halten, woraufhin er sich zunehmend vom Rest des Feldes lösen konnte. In der Folge begann Febvre die Jagd nach den beiden führenden Piloten - mit Erfolg: Knapp zehn Minuten vor dem Ende übernahm er, nach einem Fehler seines Kontrahenten, Platz zwei. Auf dieser Position überquerte der Kawasaki-Werksfahrer schließlich auch die Ziellinie, keine fünf Sekunden hinter dem Rennsieger.
Der zweite Lauf in Argentinien begann weniger erfolgreich: Febvre wurde in Turn 1 eingeklemmt, wodurch er viele Positionen verlor. Daraufhin zeigte er jedoch all seine Klasse und setzte zu einer sehenswerten Aufholjagd an. Nach wenigen Runden lag der Franzose bereits wieder auf Platz sieben. Kurz vor Schluss schnappte er sich den fünften Rang mit einem sensationellen Überholmanöver auf der Außenlinie. Febvre gab nicht auf und verpasste das Podium nur um Haaresbreite. Dank seiner starken Performance im Qualifying, wo seit dieser Saison zusätzliche WM-Punkte vergeben werden, reist der Kawasaki-Pilot Ende März als Gesamtdritter zur zweiten Station nach Sardinien. Auf den WM-Führenden fehlen ihm nach der Auftaktrunde lediglich sechs Zähler.
"Natürlich ist es ein bisschen frustrierend, das Podium so knapp zu verpassen, aber ich hatte so früh gar nicht mit einem solchen Ergebnis gerechnet", berichtete Febvre, der in Folge einer Arm-Operation drei Wochen lang gar nicht auf dem Motocross-Bike hatte trainieren können. "Platz fünf ist ein ordentliches Ergebnis, aber mit einem besseren Start wäre sicherlich auch ein Podestplatz möglich gewesen. Trotzdem bin ich glücklich, ich konnte meinen Speed zeigen und hatte mit beiden Bikes einen guten Rhythmus. Jetzt geht es nach Hause, wir haben vor Sardinien noch ein paar Tests zu erledigen."
Febvres neuer Teamkollege Mitch Evans erlebte ein schwieriges Auftaktwochenende. Im Qualifying gelang ihm zwar ein Raketenstart, der nach Turn 1 einen Platz innerhalb der Top-Sechs bedeutete. Allerdings konnte Evans das Tempo der Konkurrenz in der Folge nicht mitgehen, fiel zunehmend weiter zurück und überquerte die Ziellinie letztlich als 17. Nach dem Warm Up am Sonntag trafen Evans und das KRT-Management schließlich die Entscheidung, nicht an den ersten beiden WM-Läufen teilzunehmen. Eine Verletzung am Daumen aus der Saisonvorbereitung bereitete dem Kawasaki-Piloten zu große Schmerzen.
"Wir wussten schon vor unserer Ankunft, dass es schwierig werden würde für Mitch, aber er wollte es versuchen", sagt KRT-Teammanager Antti Pyrhönen. "Im Zeitentraining hat er mit Platz 12 eine ordentliche Leistung gezeigt, aber die Schmerzen in seinem Daumen waren einfach zu groß, um die Intensität der beiden Rennen auf einer so anstrengenden Strecke durchzustehen. Wir haben uns deshalb entschieden, an diesem Wochenende kein weiteres Risiko einzugehen." Stattdessen liegt Evans Fokus nun auf vollständiger Genesung, um in zwei Wochen in Sardinien wieder angreifen zu können.