Für SKACH Motors Kawasaki Racing gab es zwar keinen Top‐Ten‐Platz beim zweiten Event der Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft (IDM), aber zumindest kleine Fortschritte. Das Team rund um Oliver Skach hatte am vergangenen Wochenende für die beiden Superbike‐Rennen in Oschersleben den Italiener Federico Caricasulo verpflichtet. Der 28‐Jährige brachte langjährige Erfahrungen aus der Supersport‐WM mit.
„Es lief nicht wie geplant, doch es ging ein Stück vorwärts“, berichtet Oliver Skach nüchtern. Der ehrgeizige Motorradfachhändler aus Dormagen hatte Caricasulo als Gastfahrer und Ersatz für den verletzten Stammfahrer Martin Vugrinec ins Boot geholt. Der hoch gehandelte Italiener blieb jedoch gerade einmal in der Mitte des Feldes stecken. „Man kann nicht erwarten, dass sich ein Profi aus der Supersport‐Klasse auf eine Superbike‐Kawasaki setzt und allen davonfährt, aber ein bisschen weiter vorne hatten wir ihn schon gesehen. Eigentlich hatten wir uns ein gutes Top‐Ten‐Ergebnis gewünscht“, so Ex‐Rennfahrer Skach über die Situation, „aber davon waren wir weit entfernt.“ Caricasulo war bis zuletzt auf der Suche nach der richtigen Linie auf der Strecke, blieb dabei selbstkritisch und suchte die Fehler nicht beim Team. „Das ist nicht bei allen Profis so“, weiß Skach und fügt hinzu: „Er hat sich sogar entschuldigt, wenn etwas schiefgelaufen ist.“
Da es sich erst um den zweiten Auftritt der Crew in Deutschlands höchster Straßenrennsportserie überhaupt handelte, erfordert das Projekt ohnehin noch viel Arbeit. „Das Ziel, weiter vorne mitzufahren, ist aktuell nicht so einfach zu erreichen“, musste der Teamchef feststellen. „Wir haben uns stetig verbessert, die Entwicklung der Elektronik ist ein großes Stück vorangeschritten. Man kann es nur noch nicht sehen. Und bei Caricasulo ist definitiv mehr Potenzial vorhanden, als er in Oschersleben gezeigt hat.“
Im ersten Rennen wurde der Italiener durch den Rempler eines Konkurrenten aus den Niederlanden zu Fall gebracht. In der Mittagspause krempelte ein Fahrwerksspezialist das ganze Motorrad um.
Innerhalb weniger Minuten stand die Kawasaki ZX‐10RR ohne Schwinge, ohne Gabel und ohne Brücken in der Box. Das Publikum, das während des Pitwalks freien Zutritt in die Boxengasse hat, war am Staunen. Zum zweiten Rennen war das Motorrad wieder pünktlich zusammengebaut. Caricasulo brachte die Skach‐Kawasaki mit der Startnummer „66“ auf Position 15 ins Ziel. Normalerweise hätte er dafür einen IDM‐Punkt bekommen, als nicht permanent in die Serie eingeschriebener Gastfahrer kam er jedoch nicht in die Wertung.
„Auf der Geraden verlieren wir 15 bis 20 Meter auf die Konkurrenz doch in den Anbremsphasen kam Caricasulo wieder ran“, resümierte Skach, der zugleich preisgab, „dass wir ein gutes Chassis haben, aber immer noch mit dem Standardmotor statt einen getunten Antrieb fahren.“ Bis zum nächsten Rennen im tschechischen Most soll sich das geändert haben. Die Veranstaltung findet vom 21. bis 23. Juni 2024 statt.
Nach derzeitigem Stand springt Caricasulo nochmals bei SKACH Motors Kawasaki Racing ein. Vugrinec wird in drei Wochen noch nicht fit genug sein, um zwei Rennen fahren zu können. „Federico hat uns noch eine lange Nachricht in die Whatsapp‐Gruppe geschrieben. Er findet unsere Arbeitsweise gut und würde gerne weiterfahren. Wenn wir ihn brauchen, ist er da“, teilt Skach mit. Um vorne mitzufahren, müssen noch viele Hürden genommen werden, „deshalb danken wir unseren Sponsoren und Gönnern, dass sie hinter dem Projekt stehen und an uns glauben.“