Das Qualifying auf der 1,75 Kilometer langen Strecke in Riola Sardo verlief für das Kawasaki Racing Team gemischt. Romain Febvre musste die Rennen nach einem Sturz von einer ungünstigen Außentorposition starten. Der Franzose kollidierte in der ersten Kurve mit einem anderen Piloten und fiel daraufhin weit zurück. Er konnte das Qualifying zwar fortsetzen, der Schaden am Motorrad zwang ihn allerdings kurz darauf sein Bike abzustellen. Für seinen Teamkollegen Jeremy Seewer hielt das Qualifying positivere Ergebnisse parat. Er qualifizierte sich auf dem vierten Rang und stellte damit das bisher beste Qualifying-Ergebnis seiner Saison sicher.
Im ersten Rennen konnte der Schweizer seine gute Startposition direkt ausnutzen und den Holeshot ergattern. Nachdem er zwischenzeitlich nach einer Attacke eines Kontrahenten bis auf den zehnten Platz zurückgefallen war, stürzte der Kawasaki-Pilot mit seiner KX450-SR. Der Vizeweltmeister der MX2-Klasse von 2016 und 2017 konnte das Rennen allerdings wieder aufnehmen und sich nach einem harten Comeback auf die elfte Position vorkämpfen. Im zweiten Lauf konnte Seewer erneut einen starken Start zeigen und sich lange in der Spitzengruppe der Top-5 halten. Erst in den letzten Runden rutschte er auf der Sandpiste in Sardinien noch auf den siebten Platz zurück. Im Anschluss zeigte sich der Kawasaki-Star jedoch etwas enttäuscht.
"Fangen wir mit dem Positiven an: Holeshots an beiden Tagen! Heute war es sogar noch härter als gestern", verglich Seewer den Zweiten Lauf mit dem Ersten. "Die Strecke wurde im Laufe des Wochenendes nicht besser. Im ersten Rennen konnte ich nach meinem Sturz keinen richtigen Rhythmus mehr finden, aber ich hatte im zweiten Rennen einen viel besseren Flow und lag die Hälfte des Rennens auf Rang vier. Am Ende des zweiten Laufs fehlte es mir aber an Energie, die ich im ersten Rennen verbraucht hatte, daher musste ich mich mit dem siebten Platz begnügen. Der achte Platz entspricht auf dem Papier nicht meinen Ansprüchen, aber jetzt freue ich mich auf die nächsten Strecken, die mir besser liegen als die in Sardinien."
Romain Febvre hatte nach seinem durchwachsenen Qualifying in beiden Läufen eine große Herausforderung vor der Brust. Er musste sich von der schlechten Startposition durch das gesamte Feld kämpfen. Im ersten Lauf versuchte der Franzose sein Glück auf der Außenseite der ersten Kurve, der Erfolg blieb aber aus: Nach der ersten Runde befand sich Febvre nur auf dem 24. Rang. Anschließend holte der 32-Jährige zu einer großen Aufholjagd aus und sicherte sich nach Ablauf des 30-Minuten-Rennens und den folgenden zwei Runden den sechsten Platz. Im zweiten Lauf am Sonntag konnte, wollte und musste sich der Kawasaki-Pilot dann noch einmal steigern: Ein Top-5-Ergebnis wurde anvisiert.
Im zweiten Rennen änderte Febvre schließlich seine Starttaktik, er setzte sich vor der ersten Kurve auf die Innenseite. Doch erneut blieb der große Erfolg in der Startphase aus, am Ende der ersten Runde weilte der Vizeweltmeister der Vorsaison auf dem 14. Platz und hatte damit erneut eine spannende Aufholjagd vor sich. Erneut bewies Febvre seine Stärke und Abgezocktheit im Zweikampf, er fuhr sich bis auf den fünften Rang nach vorn und sicherte damit den identischen Rang in der Gesamtwertung des Events in Sardinien. In der Fahrerwertung der Meisterschaft belegt die Kawasaki-Speerspitze den vierten Gesamtrang, knapp hinter Platz drei.
"Es war ein hartes Wochenende. Es war sicherlich nicht das, was ich erwartet hatte, da ich gerne hier herkomme und vor der Saison einige gute Rennen im Sand gefahren bin", zeigte sich Febvre nach den Rennen unzufrieden. "Nach dem Sturz im Qualifying wusste ich, dass es schwierig wird. Ich habe dann bei den Starts zwei verschiedene Optionen ausprobiert, aber es war unmöglich einen guten Start zu erwischen. Ich denke aber, dass ich heute zwei großartige Rennen gefahren bin und von außerhalb der Top-20 auf den sechsten und fünften Platz zurückgekommen bin. Ich habe heute an einem schwierigen Tag aber wichtige Punkte für die Meisterschaft gerettet, das war sehr wichtig und jetzt konzentrieren wir uns auf den nächsten GP."
Das nächste und vierte Saisonrennen findet bereits am nächsten Wochenende im italienischen Trentino statt. Dort wartet das Crossdromo "Il Circlamino" auf die Kawasaki-Stars Romain Febvre und Jeremy Seewer und die weiteren MXGP-Stars.